
Abbildung: www.falter-bikes.de/ueber-falter/traditionelle-fahrradmarke-aus-deutschland
Schon 1927 tritt die Falter-Fahrradfabrik in die Pedale der Geschichte – und biegt nicht ins Hintertreffen ab, sondern fährt mit voller Spurkraft vorwärts.
Max Tallardt gründet gemeinsam mit seiner Frau die „FALTER“-Fahrrad-Fabrik: Die ersten Kurbeln drehen sich in bescheidenen, gemieteten Räumchen in der heutigen Johanniswerkstraße. Am 22. März 1927 wird feierlich das erste „FALTER“-Rad fertiggestellt – Lackiermeister Flassbeck und Tochter Edelgard sorgen dafür, dass der Rahmen glänzt und die Sattelbahn stimmt.

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Ein Reifenabdruck der Zeit
Bald stößt man an die Grenzen des alten Rahmens – sowohl räumlich als auch ressourcentechnisch. Bis 1932 ist der doppelte Rahmen nicht mehr genug, und schon rollt das hunderttausendste Falter-Rad vom Band. 1933 wächst man über sich hinaus, errichtet eigene Hallen, und 1935 wird die neue Fabrik feierlich eröffnet – Kinderräder und Rennräder erweitern nun die Gangart. Noch im selben Jahr wird das 500.000. Rad produziert – die Kurbel schnurrt wie geschmiert.

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In den Wirren der Jahre: Auf- und Abfahrt
1937 übernimmt Alfred Rahe die Leitung – sein Übergang von Schwiegersohn zu Lenkerfalte ist Teil der Gangschaltung der Familiengeschichte. Doch mit Beginn des Krieges wird die Produktion abgebremst. Das einmillionste Falter-Fahrrad konnte 1940 gerade noch gefeiert werden, als die Herstellung von Fahrrädern und Kinderfahrzeugen plötzlich verboten wurde – das Werk stellte auf Rüstung um. Am 30. September 1944 zerstört ein Bombenangriff nahezu die ganze Fabrik – ein harter Plattfuß in der Produktion. Doch schon am nächsten Tag beginnt der Aufbau, das Werk kriecht wie ein Bike nach einem Abflug zurück auf die Räder.

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Neuaufbau & Höhenmeter
Ende 1945 rollt der Betrieb wieder – zunächst mit Wäschepfählen und Christbaumständern, als notdürftiger Ersatz für Fahrradrahmen. Doch 1946 rückt der Fokus wieder auf das eigentliche Ziel: Fahrräder und Fahrradteile. 1950 verunglückt Edelgard Rahe bei einem Autounfall tödlich – die Firma reagiert auf diese Krise mit einem verstärkten Export. Unter den Marken Butterfly und Mariposa startet die Falter-Marke eine elegante Bergauffahrt in internationale Märkte.
In den 1950ern erwacht der Trend zu Klapprädern – Falter mischt kräftig mit. Und seit 1963 steuert Wolfgang Rahe allein den Lenker: Mit Bonanza-Rädern, Starrider-Klapprädern, High-Riser-Lenkern und Transportgeräten trotzt die Marke der Verkehrsbelastung. Der Erfolg zieht sich – im Gegensatz zu vielen anderen historischen Fahrrad-Marken – durch die 70er und 80er bis in die 90er Jahre durch.

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Familienlinie & Schaltung
Im Jahr 2000 tritt das Familienunternehmen vom Sattel – und acht Jahre später übernimmt die Fahrradfachhandelsgruppe BIKE&CO das Steuer. Seit 2006 rollt Falter unter deren Flagge weiter – mit einem Portfolio, das von Kinderrädern über All-Terrain, City-, Urban- und Faltbikes bis zu klassischen Hollandrädern reicht. Und natürlich finden auch E-Bikes Einzug in das umfangreiche Programm. Was uns hier im FahrradKosmos aber besonders freut, ist die Rückkehr zu den Designwurzeln: den Retrorädern.


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Zwischen Nostalgie und Moderne: Die Falter R 3.0 und R 4.0 Classic-Serien
Die Falter R 3.0 und R 4.0 Classic-Räder sind moderne Stadträder im nostalgischen Holland-Look: Der Aluminium-6061-Rahmen glänzt mit tiefem Einstieg und komfortabler Sitzposition – als wär’s ein gemütlicher Federkurs in der Großstadt.

Technik-Pedale und Ausstattung, die jedem Historiker ein Lächeln aufs Rad zaubern:
- 3-Gang Nabenschaltung (Shimano Nexus) mit Rücktritt – robust, wartungsarm und perfekt für den urbanen Stop-&-Go-Tritt (FALTER Fahrräder, Henco GmbH & Co. KG).
- LED-Retro-Beleuchtung vorne und hinten, betrieben vom harmonischen Nabendynamo – Licht wie ein Chromstern, zuverlässig wie die Kettenlinie an einem Frühlingstag.
- Front- und Heckgepäckträger von Atran Velo (Cargo Jumbo) und Standwell mit Federklappe – bereit für die Lasten des Alltags (oder den gepolsterten Picknickkorb).
- Schutzbleche im Retro-Stahl-Look und Kettenschutz – so bleibt nicht nur dein Outfit sauber, sondern auch der nostalgische Glanz erhalten.
- Reifen: Impac Big Pack in Creme mit Reflex – in 28″, komfortabel und gedämpft wie eine Federung, ohne echt federnd zu sein.
- Rahmenformen & Farben: Classic Modelle in verschiedenen Größen, erhältlich in pastelligen Farben wie Cream, Ivory, Bright Turquoise oder Old Pink – eine Palette wie ein Retro-Farbenkatalog auf der nächsten Fahrradtour.
In Tests brilliert das R 3.0 als „Gute-Laune-Rad“: mit flüssigem Geradeauslauf, geschmeidiger Kurvenwilligkeit, einem tiefen Rahmen für bequemen Aufstieg – und der charaktervollen Ding-Dong-Glocke, die mehr lächeln macht als jede Klingel in der Fußgängerzone.

Fazit – Mit dem Lenker durch die Zeit
Die Falter-Fahrradfabrik hat Gipfel und Täler durchfahren – gegründet 1927, überlebte Kriege, Zerstörung, Wiederaufbau und Generationenwechsel. Heute lebt die Tradition weiter – nicht nur als Oldtimer im Museum, sondern in modernen Klassikern wie den R 3.0 und R 4.0 Classic-Rädern, wo historische Form sich mit zeitgemäßer Technik verbindet.
Für Liebhaber historischer Fahrräder ist das wie ein sanfter Sprint entlang gepflasterter Zeiten: „Falter“ bringt Nostalgie und Fahrfreude unter einen Sattel – mit dem Falter Classic als perfekter Schaltung zwischen Vergangenheit und Gegenwart.