Wer sich auf einen alten „Panther“ schwingt, spürt nicht nur das leise Knarzen der Kette, sondern auch den Atem der Geschichte. Denn nur wenige Namen rollen so geschmeidig durch die deutsche Fahrradgeschichte wie „Panther“. Was als einfache Produktionsstätte für solide Stahlrosse begann, entwickelte sich schnell zu einem Markenzeichen für stilbewusstes Radfahren mit Seele.

Foto/Quelle: Online Bicycle Museum, https://onlinebicyclemuseum.co.uk/1950s-panthers-ladies-gents-bicycles-germany/
Der erste Gang: Die Geburt der „Panther-Fahrrad-Werke“
Die Kette setzt sich 1896 zum ersten Mal in Magdeburg in Bewegung. Hier gründeten findige Tüftler das „Pantherwerk“. Bereits 1907 kaufte die „Braunschweiger Fahrradwerke AG“ das Magdeburger Unternehmen auf und übernahm auch den Namen „Panther“. Fortan hieß das Unternehmen „Panther Fahrradwerke“ mit Sitz in Braunschweig.

Foto/Quelle: Online Bicycle Museum, https://onlinebicyclemuseum.co.uk/1950s-panthers-ladies-gents-bicycles-germany/
Was damals aus den Werkhallen rollte, war solide Handwerkskunst auf zwei Rädern. „Panther“-Räder galten schon bald als unverwüstlich. Die Stahlrahmen – meist in klassischem Schwarz lackiert – waren wie gemacht für das Kopfsteinpflaster der Gründerzeit. Radsportler wie Willy Arend (1876–1964), Thaddäus Robl (1877–1910) und Anton Huber (1878–1961) errungen auf ihren „Panther“-Rädern um 1900 mehrere Weltmeistertitel. Ab 1925 produzierten die „Panther Fahrradwerke“ auch Kinderwagen und in den 1930er Jahren sogar Mopeds. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges musste auch „Panther“ seine Produktion umstellen, und so wurden in Braunschweig unter anderem Cockpitdächer für die „Junkers Ju 352“ hergestellt.
Der Gangwechsel: Von den „Fahrradwerken“ zur „Pantherwerke AG“
Nach Kriegsende und mit Beginn des Wirtschaftswunders drehte auch „Panther“ wieder ordentlich am Pedal. Die frühen 1950er Jahre wurden zur erneuten Blütezeit. Die Marke sortierte sich neu und wurde in „Pantherwerke AG“ umbenannt. Der neue Fahrtwind trug ein wachsendes Sortiment mit sich – von traditionellen Tourenrädern über zerlegbare Fahrräder namens „Pfiff“ (dem Vorläufer des Klapprades) bis hin zu sportlichen Modellen, mit mehr Gängen als die damaligen Zeitungen Seiten hatten.

Foto/Quelle: Online Bicycle Museum, https://onlinebicyclemuseum.co.uk/1950s-panthers-ladies-gents-bicycles-germany/
Doch der mobile Trend ging Ende der 1950er Jahre mehr und mehr zu Motorrädern und Autos, sodass die Nachfrage nach Fahrrädern kontinuierlich sank. Ab 1956 setzte sehr schnell der wirtschaftliche Niedergang ein. 1962 kaufte Richard Schminke das Unternehmen (wie auch einige andere Fahrradwerke), strukturierte alles um und startete neu. So hielt sich die Firma, trotz mehrerer Wechsel von Standorten und Betriebsstätten, auch in den 70er und 80er Jahren recht gut.
Doch wie bei jeder langen Tour gab es auch Gegenwind: Der Importdruck aus Fernost, wechselnde Eigentümer und technologische Umbrüche führten ab den 1990er Jahren zu einem Ritt durch unwegsames Gelände.

Foto: Brunswyk, Schriftzug der Pantherwerke AG, Braunschweig 2008, Germany, Quelle: Wikipedia
Neuaufbau nach dem Plattfuß: Die „Panther International GmbH“
Nach einer finanziellen Bruchlandung der AG, der Insolvenz im Jahr 2014, kam ein Neuanfang. Diesmal mit frischem Grip. Die „Panther International GmbH“ wurde gegründet, um das historische Erbe zu bewahren und mit neuem Profil weiterzufahren.
„Panther International“ stellte sich strategisch neu auf, orientierte sich an Markttrends und setzte verstärkt auf Markenkooperationen und Serienproduktionen für Händler. Das Unternehmen ist seiner Flexibilität im Laufe der Jahre treu geblieben und konnte sich somit immer einen Funken der alten Fahrradromantik erhalten. Welch Glück für uns Old-Style- und Retro-Freunde!
Zurück in die Zukunft: Die Retro-Serie „Antero“ und das „Riso“-Singlespeed
Was machen echte Rad-Enthusiasten, wenn der Wind des Fortschritts zu gleichmäßig weht? Sie treten ein paar Schritte zurück – stilistisch gesehen. Und so rollte „Panther“ Anfang der 2020er Jahre mit einer Idee an, die Old-Style-Herzen höher schlagen lässt: „Retro-Bikes“ – inspiriert von der goldenen Ära des Radfahrens.
„Antero“ – Eine Tour d’Elegance

Die „Antero“-Räder sind keine schnöden City-Bikes. Sie sind eine Zeitreise! Mit ihren geschwungenen Rahmen, den braunen Reifen und den liebevollen Details erinnern sie an die noble Eleganz der 1930er Jahre – an Zeiten, in denen man noch mit Krawatte und Hut sein Fahrrad fuhr.

Technisch ist das „Antero“-Rad allerdings kein Museumsstück: Mit moderner Nabenschaltung, LED-Beleuchtung im Retrogehäuse und zuverlässigen Bremsen meistert es die Großstadtsafari ebenso wie die Landpartie. Es ist das ideale Rad für alle Damen und Herren, die lieber stilvoll gleiten als hektisch hetzen.
„Riso“-Singelspeed – Eine Hommage an vergangene Rennsporttage

Das Retro-Singlespeed aus der Serie „Riso“ hingegen ist der sportliche Bruder des „Antero“ und erinnert an alte Rennradlegenden. Sein Stil zitiert klassische Bahnmaschinen, die einst mit stählerner Präzision über die Pisten jagten. Dünne Reifen, ein schlichtes Design ohne unnötige Anbauteile und Funktionen: rau, ehrlich, schnell.
Aber keine Sorge – unter dem Lack schlägt ein modernes Herz. Das „Riso“-Singlespeed kommt mit zuverlässiger Technik daher, ist cool, wendig und lässt sich mit Leichtigkeit durch den Stadtverkehr zirkeln.
Die Zielgerade: „Panther“ fährt wieder ganz vorn
Heute steht „Panther“ wieder dort, wo die Marke hingehört – zwischen Tradition und Zukunft, zwischen Nostalgie und Alltagstauglichkeit. Die Modelle „Antero“ und „Riso“ sind mehr als Fahrräder. Sie sind die Hommage an ein Jahrhundert der Fahrradkultur.
Wer heute einen „Panther“ reitet, erlebt mehr als Mobilität. Er spürt das Herzklopfen einer Marke, die einst ein Grundstein des Radelns war und heute mit frischem Wind und rostfreiem Charme neue Liebhaber findet.
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