Schwinn Sting Ray fürs Kind – Teil 3

Ein Gastbeitrag von Adam G. (Dänemark) aus dem hot50s-Forum

Fortsetzung von Teil 2

Am Ostermontag 2025 hat sich nun eine 2007er Schwinn Krate in VANS Optik – die es wohl nur 300 mal gibt (eine Quelle sagt 329) und die man nie einfach so kaufen konnte – zum Rest von unserem „Schrott“ gesellt. Es ist recht schwer, aus der Info die man im Netz findet, eine Logik zusammen zu zimmern. Manche sagen das Ding sei nur für Store Displays gewesen, andere meinen es wäre ein Geschenk an VANS-Mitarbeiter und noch welche behaupten, man konnte das Ding gewinnen. Dann gibt es welche die meinen zu dem Fahrrad gehören noch blaue VANS Slip-On (habe ich mal gesehen), ein Gürtel, eine Mütze und ein T-Shirt. Die letzten drei Sachen, da weiß ich nicht mal, wie die ausgesehen haben.

Diese etwas Ranzige hier ist letzten Herbst in den hiesigen Kleinanzeigen aufgetaucht. Für circa so viel Geld, wie die Dinger in gutem Zustand im Durschnitt gehandelt werden. Also viel zu viel, und ich habe die nur gespeichert, damit mir das Internet solche oder ähnliche vorschlägt.

Nach zwei Monaten im Netz fing ich dann an, Notifikationen zu sammeln – jedes mal, wenn der Kerl den Preis reduziert hat. Irgendwann war das Ding billig genug, dass man mal hinfahren könnte. Aber es sind so 150 km und ich hätte dann entweder mit Fred fahren müssen oder alleine mit dem Auto der Frau. Das hat sich nie ergeben. So hing das Ding im Netz und ich hatte null Drang, da irgendwie was zu reissen und zu planen, wie man das Ding nun erwirbt. Bis gestern. Da hat die Frau gefragt, was ich und der Anton machen werden, wenn der Kleine Besuch von seinen Freunden kriegt. Naja, man könnte mal … Also den Typen angeschrieben, ob das Teil überhaupt noch da ist. War noch da … meinen Sohn Anton, Werkzeug und ab.

Dort angekommen stellte sich heraus das der Verkäufer einen Schuhladen hatte und VANS ihm das Ding als Deko geschickt hat. Als er den Laden dicht gemacht hat – vor 15 Jahren oder so – da hat er das Rad bei seinen Eltern in einer Scheune geparkt, wo es dann vor sich hin gerostet hat. Die Scheune wiederum wurde geräumt und das Rad kam dann wieder zu ihm. Aber keines seiner Kinder wollte das Ding haben. Also hat er das Teil gegoogelt und für einen Preis ins Netz gestellt, was die eben so bei Ebay gebracht haben.

Um ehrlich zu sein, obwohl scheinbar nie gefahren, war die mir zu gammelig. Aber ich habe etwas Wind in die Reifen getan, Sattel und Lenker justiert und dann fuhr Anton eine Runde damit. Als er wiederkam hatte er ein riesen Grinsen im Gesicht. Da habe ich mir gedacht, dass ich schon blödere Sachen gekauft habe. Ich schlug ihm einen Preis vor, der schon fast frech war, und nach einem kurzen hin und her, konnten wir das Ding einpacken.

Wie gesagt, eigentlich ist mir das Ding zu schlecht erhalten, aber die vier wichtigen Sachen, also der Sattel, der Reflektor (der wie ein Skateboard) aussieht, der Kettenschutz und der Rahmen sind unversehrt und vorhanden Der Rest ist Standard-Kram, den man sich von einer anderen Krate abpiddeln kann, wenn man denn will.

Ich werde die wohl waschen, den Flugrost so weit es geht entfernen, dann mit Owatrol einfetten und dann kann der Junge damit eiern, ohne dass man gleich heulen muss, wenn die nass wird. Nur den Reflektor werde ich wohl ersetzen, weil die Dinger mit 200 bis 250 Euro doch recht teuer sind.

Das Einzige was mich stutzig macht, ist der Aufkleber, der sagt „Nicht zum Fahren“. Ich wundere mich, ob es ein Versicherungsding ist oder für den Laden wie ein „Nicht-anfassen-Schild“. Oder wurde das Rad aus irgendwelchen Materialien hergestellt, die keiner Belastung standhalten?

Gestern habe ich das „neue“ Rad mehr schlecht als recht sauber gemacht.

Die Kinder wollten fahren – jetzt sofort! – auf einmal und deshalb hatte ich nur Zeit das Chrom sehr grob mit Cola zu putzen.

Bei uns wäre ich gerne Kind für einen Tag:

Fotos: Adam G.

Ende

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